Was war das ein Genuss gestern Abend. Nicht nur, dass ich zum ersten Mal im Savoy in Düsseldorf war, sondern auch der Grund hierfür: Die Simon and Garfunkel Revival Band. Auch wenn Art&Paul Deutsche sind – sie singen, als seien sie das echte Folk-Rock-Duo. Die Stimmen sind so ähnlich, dass ich bei geschlossenen Augen in die frühe Jugend zurück gebeamt wurde. Mrs. Robinson, Bridge over Troubled Water, The Sound of Silnece, El Cóndor Pasa… Back to the Sixties. Fast drei Stunden (mit kurzer Pause) dauerte das Konzert, es gab standing ovation und Zugaben. Die Simon and Garfunkel Revival Band, die aus Erfurt stammt, vereint Generationen – wobei das Durchschnittsalter im Savoy doch eher Ü50 angesiedelt war. Meine Güte, wo ist die Zeit geblieben. Die originalgetreuen Interpretationen der Titel werden von einer Band begleitet, die mit dem Duo reist.
Umringt von einer Fülle an Instrumenten betraten Paul und Art die Bühne. Die Musik wurde nicht nur nachgesungen, sie wurde gelebt und erlebt. Wie eine Welle schwappte in den 1960er Jahren die Folk-Bewegung über Amerika und erreichte Europa. Die populäre Musik steht für das Lebensgefühl einer Generation, die für den gesellschaftlichen Umbruch in den USA kämpfte. Die Songs von Simon and Garfunkel stehen für eine Zeit der Auseinandersetzung mit politischen und sozialen Problemen wie der „schwarzen“ Bürgerrechtsbewegung, Demonstrationen gegen den Vietnam-Krieg oder der Frauenrechtsbewegung. Die Revival Band bringt nicht nur erstklassigen Folk-Rock auf die Bühne sondern schafft es locker und unverkrampft, eine Brücke zu dieser Zeit zu bauen. Und sicherlich floss dann auch ein Tränchen in Erinnerung an die Jugend. Ein wundervoller Abend (fantastische Akustik) im wunderschönen Savoy Theater, in das ich sicherlich nun öfter gehen werde.
