Dies war seit langem ein Film, ganz nach meinem Geschmack. Ob es daran lag, dass ich mich im Film irgendwie selber wiederfand, ich weiß es nicht. Es geht um Julie & Julia, eine 2009 erschienene Filmkomödie von Nora Ephorn, die nach einem Buch von Julie Powell auch das Drehbuch schrieb. Der Film stellt die Anfänge der Kochkarriere von Julia Child dem ehrgeizigen Bestreben von Julie Powell, einer jungen berufstätigen Amerikanerin, gegenüber, sämtliche 524 Rezepte aus Childs Kochbuch in einem Jahr nachzukochen. Child hatte weder den Charme von Tim Mälzer, noch das tolle Aussehen von Cornelia Poletto – und doch gewann sie die ersten Küchenschlachten im TV und war Amerika´s großer (im wahrsten Sinne des Wortes – sie war 188 cm groß!) Kochstar! Für viele war sie eine Hoffnung in der Küche, vor allem für die, die noch nicht kochen konnten. Denn auch ihr war das Kochen nicht in die Wiege gelegt worden. Nachdem ihr Mann und sie immer wieder auswärts esssen gehen mussten, weil ihre Gerichte „zäh wie Leder“ waren und auch optisch nichts hergaben, beschloss sie kochen zu lernen – in der berühmten Kochschule „Le Cordon Bleu“, (ihr Mann war nach Paris versetzt worden) in der eigentlich Frauen gar keinen Zutritt hatten. Doch Julia Child stand ihre Frau und wurde zu einer der besten Köchinnen Amerikas und schrieb zahlreiche Kochbücher – wenn auch auf Umwegen.
Beim Schauen des Films wurde ich ganz unruhig – und nun möchte ich den Klassiker, das Boeuf Bourguignon am nächsten Wochenende nachkochen. Leider gibt es im Internet nur wenige ihrer Rezepte in deutscher Sprache. Das Boeuf Bourguignon habe ich gefunden und freue mich sehr darauf. Denn wie sich Julies Leben durch die gewonnenen Kochkünste änderte, ist großartig, Kochen ist mehr, als nur am Herd stehen. Kochen kann wirklich eine Erfüllung sein. Für ihre Männer waren Julie und Julia die Butter auf dem Brot. Butter spielte für Beide eine große Rolle – denn die gute Butter macht den Geschmack.