Mein Novemberblues

Irgendwie kommt es mir vor, als sei die Zeit verdreht. Nicht nach vorne, wenn man denkt, alles geht zu schnell, nein, zurück. Mir kommt es heute vor, wie ein Novembertag. Kalt, nass, usselig, November-Blues – und das mitten im Januar. Viele dachten schon, wir kommen in diesem Jahr am Winter vorbei. Doch nun scheint er zu kommen, der Winter, langsam legt er sich über die Stadt. Nachts sind die Straßen vereist, morgens muss an den Autoscheiben gekratzt werden. Die Vögel suchen nach Futter. Die Hände sind rissig. Ein Tee nach dem anderen wird aufgebrüht. Und wenn ich jemanden auf der Straße treffe, ist das erste Thema: Nun wird es also doch noch Winter. Wie schrecklich.

Wie komme ich von diesem Blues los? Warme Gedanken? An was? Sommerurlaub? Das geht – ist noch so lange hin. Aber am Ufer des Erie-Sees liegen und die Seele baumeln lassen, kein Handy, kein Internet, die Sonne scheint – da wird es ums Herz schon wärmer. Zugegebenerweise nur mit der nächsten Tasse Ingwertee. Aber es hilft. Eine Freundin schickte eine Einladung zum Sondersale ihrer NASCHBAG-Taschen, da sie für die neue Kollektion Platz braucht. Auch das kann aufheitern, aber auch nicht so ganz richtig. Vielleicht ein schöner Film, oder ein leckeres Essen bei Kerzenschein. Da klingelte es an der Tür – ein dicker Frühlingsstrauß wurde abgegeben. Wie nett, von einer Freundin, die auch am Novemberblues leidet und mir eine Freude machen wollte. Freude machen, das hellt die Stimmung auf. Das werde ich auch tun. Auf bald.

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